Telekollaboration

Interkulturell entwickelte Startup-Ideen

Autor: Prof. Dr. Lars Gaiser; Übersetzung vom Englischen ins Deutsche durch Marvel Yassa


Der Regionalschwerpunkt Arabische Welt führte im Wintersemester 2017-22018 ein internetgestütztes Austauschprogramm mit der Tunis Business Schule (TBS) durch, bei dem originelle Startup-Ideen und interkulturelle Kompetenzen entwickeln wurden.

Das dabei angewendete Lehrverfahren namens Telekollaboration hat seinen Ursprung in der universitären Fremdsprachenvermittlung in Frankreich der 1990er Jahre. Die Unterrichtsmethode wurde von Herrn Prof. Lars Gaiser (Leiter der Arabische Welt Abschnitt) weiter entwickelt, in dem er den Fokus vom Sprachunterricht auf das interkulturelle Training verschoben hat.

In der Kennenlernphase tauschten sich beide Seiten im Plenum via Skype über Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten aus. Dann wurden im Gruppengespräch tiefgehende Kenntnisse über die Wirtschaft und Geschäftsmethoden beider Länder zusammengetragen. Diese waren wiederum eine wertvolle Grundlage für die anschließende Arbeit in deutsch-tunesischen Tandems, die u.a. folgende Start-up-Ideen konzipierten:

  • Ein tunesische Café, das in Heilbronn eröffnet werden soll, wo Gebäck aus gerösteter Gerste, Datteln im Schokoladenmantel und entkoffeinierter Kaffee aus Dattelsamen angeboten wird.
  • Der Verkauf von Solarthermieanlagen, die eine schwäbische Firma produziert. Das Tandem hat ein bemerkenswertes Konzept vorgelegt, das tunesischen Privathaushalten einen Umstieg schmackhaft macht.
  • Ein Ökotourismusprojekt, das ökologisch bewusste Touristen aus Deutschland ansprechen soll.

Die Telekollaboration brachte nicht nur 21 Start-up-Ideen hervor, sondern förderte auch das interkulturelle Verständnis und ermutigte die angehenden Manager künftig mit tunesischen bzw. deutschen Geschäftsleuten zusammenzuarbeiten.