Wir waren für eine Woche in Deutschland, wo wir ein Schnupperstudium gemacht und drei Hochschulen besucht haben. Heilbronn war unsere zweite Station. Dorthin sind wir mit dem Zug gefahren. Als wir am Bahnhof angekommen sind, war Herr Mayer, ein Student, schon dort und hat uns durch die Stadt geführt. Er hat uns von der Geschichte Heilbronns erzählt und wie das Zentrum während des zweiten Weltkriegs fast komplett zerstört war.
Danach haben wir einen Kurs von Herrn Professor Gaiser besucht, der ein Rollenspiel vorbereitet hatte. Dieser Teil des Besuchs hat uns besonders Spaß gemacht – nicht nur, weil wir dort zum Eis eingeladen wurden, sondern auch weil die Teilnehmer dieses Kurses fast alle Ausländer waren – also auch Fremde in Deutschland wie wir. Obwohl die Teilnehmer die ältesten Studenten der Hochschule waren und auch die meiste Erfahrung hatten, haben uns sie entgegen unserer Erwartungen nicht so behandelt als wären wir Kinder, die noch nichts vom Leben wissen. Im Gegenteil: es wurde ein Business Meeting simuliert, wo alexandrinische Produzenten deutschen Händlern ägyptische Güter verkaufen sollen, und dabei haben die Master-Studenten uns auch um Hilfe gefragt, da wir Ägypter sind.
Später haben wir auch zwei Absolventinnen unserer Schule getroffen, die in Heilbronn studieren. Das hat uns bezeigt, dass diese Hochschule vielleicht auch für uns geeignet sein könnte.
Unsere nächste Station war eine Rechtsvorlesung, die sehr verständlich für uns war, da wir diese Themen bereits in der Schule einmal bearbeitet haben. Eine von uns konnte sogar eine Frage von Professor Högel beantworten.
Am Anfang dieser Vorlesung gab es noch eine kleine Überraschung, die uns der Professor bereitet hat: Er hat ein Video über unsere Heimatstadt Alexandria gezeigt, wodurch er uns kurz seinen Studenten vorgestellt hat, was uns nochmal das Gefühl gegeben hat, dass wir hier besonders willkommen sind.
Weiterhin hat uns Frau Schmick einen Vortrag mit dem Titel „Studieren in Heilbronn“ gehalten, in dem wir die Hochschule besser kennengelernt haben. Wir haben auch gemerkt, wie viele Möglichkeiten und Optionen es für uns hier in Heilbronn gibt und wo wir uns auch später in Zukunft bewerben können.
Ich möchte auf die Station zu sprechen kommen, die uns am meisten Spaß gemacht hat und zwar den Sportnachmittag. Wir wurden dorthin privat dank Herrn Prof. Gaiser transportiert, was schon sehr gemütlich war.
Dort hat jede von uns eine Karte erhalten, auf der die erfolgreiche Teilnahme an sieben „olympischen“ Spielen festgehalten wurde. Wir haben das auch alle geschafft und erhielten deshalb von der Studierendenschaft alle einen Preis und kehrten müde, aber glücklich ins Hotel in Darmstadt zurück.