Erfahrungsbericht – Tunesien ERASMUS

Tunesien – eine Reise ins Abenteuer 

Als ich letztes Jahr bei Herrn Gaiser im Büro war, hatte ich nicht erwartet, so viele spannende Abenteuer zu erleben, geschweige denn, war mir bewusst, dass diese Reise mein Leben persönlich so stark verändern würde.

Warum habe ich den Schwerpunkt “Arabische Welt” gewählt? Diese Frage wird mir sehr oft gestellt, und ich kann da nur schmunzeln: Seht euch die arabischen Menschen, deren Gastfreundschaft und deren Essen an, gepaart mit wundervollen Landschaften und einem entspannten Lebensstil und ich denke, dass dieser Punkt verschwimmen wird. Es ist ein einmaliges Gefühl, mit einer arabischen Familie Tee zu trinken oder gemeinsam Couscous mit den Händen zu essen, während einem frische Ziegenmilch angeboten wird und man sich wie in 1001 Nacht zurücklehnen kann. Ich wünsche diese Erfahrung einem jeden meiner Kommilitonen. Also seid nicht unschlüssig bei der Wahl des Schwerpunkts!

Nachdem ziemlich schnell alles für Tunesien klar gemacht wurde, ging es auf nach Tunis, wo ich dank Prof. Gaiser schnell wertvolle Kontakte aufbauen konnte. Außerdem hatte mir die Partneruniversität TBS (Tunis Business School)  einen super-freundlichen Professor an meine Seite gestellt, der mich auf der weiteren Reise begleitet und mir auch half.

Nach ein paar Wochen musste ich das erste Mal umziehen: Da ich am Anfang in einem “reicheren” Viertel gelebt habe, musste ich feststellen, dass man in Tunesien zwar günstiger als in Deutschland leben kann, aber dafür die Gefahr viel auszugeben, deutlich höher ist, gerade weil dieses Wohnviertel nur mit Taxis erreichbar ist.

Nach weiteren Monaten, in denen ich sehr tolle Menschen kennenlernen durfte, mein Arabisch deutlich verbessern konnte und ich “eingelebt” war, begann ich, Tunesien richtig zu genießen. Im Dezember 2017 ging ich in den Süden des Landes, wo ich das erste Mal Menschen in Hobbithöhlen habe leben sehen und wo ich bei zwei Gastfamilien wie ein Sohn aufgenommen wurde. Diese erkundigen sich bis zum heutigen Tag regelmäßig nach mir.

Ich könnte hier noch viel schreiben und würde aus dem Geschichtenerzählen gar nicht herauskommen. Gerne dürft ihr mich anschreiben und nachfragen. Wendet euch ruhig auch an Herrn Prof. Gaiser, wenn ihr mehr Informationen haben möchtet. Doch lasst mich euch hier noch ein bis zwei Informationen über die Partnerhochschule geben:

Ich war erstaunt, dass in dem französischsprachigem Land das Englisch-Niveau meiner Meinung nach viel höher ist, als das, was ich bisher aus Deutschland kannte. Zudem war ich überrascht zu sehen, wie intensiv Tunesier lernen. An der TBS gibt es Anwesenheitslisten, Schulordnungen und der Respekt gegenüber den Professoren ist um einiges höher. Dafür sind diese jedoch meist auch persönlicher und helfen gerne den Studenten selbst bei privaten Angelegenheiten. Oftmals sind sie, wie in Heilbronn ebenfalls in der Wirtschaft aktiv oder aktiv gewesen und haben dementsprechend das wichtige, richtige “Know-how”. Ich selber konnte sehr viel lernen, wenn auch gleich der Lernaufwand höher war als in Deutschland. Es ist eine entspannte Atmosphäre auf dem Campus und manchmal wird aus einem normalen Tag ein Disco-Tag und überall ertönen laute Disco-Songs über den Campus, also ein spannender Misch aus Heilbronner Studentenkultur mitten unter der Woche. Zudem ist zu bemerken, dass die Tunesier sehr gesellig sind und ich kann mir nicht vorstellen, einen Tag über den Campus zu laufen, ohne zumindest angesprochen oder direkt zum Kaffee eingeladen zu werden (was hier bedeutet, dass man einen ganzen Tag zusammen verbringt).

Mein Dank gilt beiden Hochschulen, die es mir ermöglichen, hier 2 Semester zu studieren (ich habe verlängert), besonders Prof. Dr. Salah Ben Abdallah und Prof. Dr. Lars Gaiser für ihre regelmäßigen Stützen. Ohne sie wäre die tolle Zeit hier nicht möglich gewesen! Ich verdanke beiden Institutionen und Professoren den besten Lebensabschnitt meines Lebens!